Alles, was das grosse Orchester auszudrücken vermag, wird in Richard Straussens neun sinfonischen Dichtungen von «Macbeth» (1887) bis zur «Alpensinfonie» (1915) hörbar: Natur, Wetter, Diskussionen, Neckereien, Pöbeleien, Philosophisches, Ernsthaftes, Sportliches, Literarisches, Geburt, Heldenromantik, Tod und Teufel. Dazu werden Shakespare, Cervantes und Nietzsche beigezogen. Die Musik gebärdet sich unzimperlich im tonalen Bereich und weitet die Ausdrucksskala nach Wagner noch aus; es gibt sogar atonale Versuchsfelder. Seine Musik wirkt optimistisch, lebensnah, manchmal auch karikierend, pompös oder sie strotzt vor «schnoddriger Selbstsicherheit». Von Franz Liszt, dem Vorläufer in dieser musikalischen Gattung, hat er einiges gelernt, fand aber zu einer eigenständigen Formsprache, welche etwa in der virtuosen Handhabung seiner Motive sprachähnlich erzählerische Elemente ermöglicht, welche mit detektivischem Nachspüren den Hörgenuss noch erheblich verstärken.
Dr. phil. Jakob Knaus studierte an der Universität Zürich Germanistik, Musik und Geschichte. Er war 1969 Mitgründer der Leoš Janáček-Gesellschaft und 42 Jahre lang deren Präsident. Ab 1969 Schweizer Radio DRS, Studio Bern, Redaktor Wort, moderne Literatur, daneben Deutschlehrer am Wirtschaftsgymnasium; 1975–2002 Redaktor Musik; 1978–2002 Studioleiter Studio Bern. Ab 1995 Leitung von Musikreisen in Europa. Verschiedene Publikationen.
125 CHF für Vereinsmitglieder
Die Teilnahme bedingt eine Mitgliedschaft beim Verein der Seniorenuniversität Luzern
Montag, 14.00 bis 15.30 Uhr
22., 29. April, 6. und 13. Mai 2024
Anmeldefrist 8. April 2024, es hat noch freie Plätze
jederzeit möglich